Heute hat um 05:50 Uhr der Wecker geklingelt, nachdem ich durch die Arbeit erst um ein Uhr früh ins Bett bin. Kurz hab ich mich schon gefragt, warum ich mir das antue, und wäre ich alleine gegangen, hätte ich mich bestimmt umgedreht und weitergeschlafen. Aber weil man den Brabant nur mit Guide "besteigen" darf, weil er erstens Weltkulturerbe, und zweitens das Land auf dem er steht Privatbesitz ist, habe ich mich halt zu dieser unchristlichen Zeit aus meinem geliebten Bett gequält. Ich bin mit Yanature gegangen, die Donnerstags unsere Hotelgäste mitnehmen, also wurden wir dann an der Rezeption abgeholt und zum Sammelpunkt gebracht, wo wir noch die anderen Teilnehmer (individuelle und von anderen Hotels) getroffen haben. Dann ging es mit dem Pick-up noch bis an den Fuß des Berges. Der Pick-up... Wir waren ungefähr 15 Leute und die Pick-ups hatten nur 4 Sitze, wodurch zwangsläufig ein paar von uns auf der Ladefläche Platz nehmen mussten/durften. Nach Busfahrten und dem Versuch mit einem winzig kleinen, klapprigen Nissan zu den Rochester Falls hinauf zu fahren (das ist wieder eine andere Geschichte), ist so ein Pick-up aber ja eine meiner leichtesten Übungen. Die Fahrt war schon mal der Wahnsinn, durch meterhohes Gras sind wir immer näher auf den Berg zugefahren, durch Kehren wo die empfohlene Gangschaltung angegeben ist und über Buckelpisten.
Anschließend ging es auch schon los mit der eigentlichen Wanderung. Schon mal vorne weg, ich werde diesen Ausflug ab jetzt meinen Gästen nur empfehlen, wenn sie wirklich feste Schuhe haben, und einigermaßen fit sind. Wie da jemals jemand in Flip-Flops hoch gekommen sein soll, ist mir ein Rätsel! Es geht von Anfang kontinuierlich relativ steil bergauf, matschige Wege nach Regen und gespickt mit Steinen/Geröll. Die erste halbe Stunde kann man noch bequem nebeneinander gehen, dann kommt man zum sogenannnten "Single Trail". Der heißt so, weil er ein kaum verhandener Kletterpfad mitten durch einen Urwald ist, und man schon alleine Schwierigkeiten hat, sich durch die ganzen Pflanzen zu kämpfen. Die letzte halbe Stunde hat es dann wirklich in sich. Es geht senkrecht in die Wand, blanker Stein, keine Sicherung (okay 3x gab es ein Seil) und Abstände zwischen Vorsprüngen, die eindeutig für größere Leute gedacht sind. Bei der Hälfte haben meine Oberschenkel schon mal leichten Protest angemeldet, am Ende (wieder beim Wagen), haben sie dann gemeint, den Blödsinn machen wir nicht mehr *ggg*
Den ganzen Weg über hat man einen grandiosen Ausblick auf die Halbinsel Le Morne und die Gebirge im Landesinnere. Leider war es etwas bewölkt und es gab Flut, deshalb haben wir nicht bis Réunion gesehen. Alles in Allem war ein großartiges Erlebnis, und hat mich fast die Berge zu Hause erinnert und dieses Gefühl von Freiheit, wenn man endlich am Gipfel steht, ist einfach unbeschreiblich.
Was wirklich gut war, ist, dass ich so lange mit dieser Wanderung gwartet habe. Manche möchten mir jetzt vielleicht Faulheit unterstellen... Ich nenne es vielmehr weise Voraussicht :-P Denn mittlerweile ist es endlich "Winter" und es war herrlich kühl/kalt mit ordentlichem Wind. Ich möchte nicht wissen, wie heiß und schwül es dort oben im Sommer ist. Apropos Wind... Hätte ich paar Knödel weniger gegessen, hätte es mich mit Sicherheit vom Berg geweht (*ggg*), in Österreich hätten sie bei den Geschwindigkeiten wahrscheinlich schon Warnungen ausgesprochen... Aber hier ist ja Alles ein bisschen anders^^
Noch was... Wenn ihr Höhenangst habt... Geht nicht auf einen Berg! Eigentlich logisch, aber wir hatten einen ganz schlauen Herrn in der Gruppe, der den Blödsinn trotzdem gemacht hat, und am Gipfel dann einen halben Herzinfarkt hatte und sich ewig geweigert hat, den gleichen (und einzigen) Weg wieder hinunterzuklettern. Also denkt daran... Berge und Höhenangst vertragen sich nicht ;-)
Auf dem Weg zurück ins Hotel mit dem Pick-Up sind wir dann noch in einen Platzregen gekommen, und eh klar, die Sarah saß natürlich auf der Ladefläche ohne Dach über dem Kopf xD
Mit so einem Fahrzeug wären die Rochester Falls ein Klacks... :-D |
Ist zwar ein bisschen klein, aber gleich links neben dem Felsen ist das LUX* und eines weiter dnan das St. Regis. |
Noch was: Das Gipfelkreuz ist eigentlich gar keines, weil es unterhalb steht und das Ende des regulär begehbaren Gebiets markiert. Weiter kommt man dann tatsächlich nur mit Kletterausrüstung. Nur unser Guide ist noch ein Stückchen weiter, um ein Gruppenfoto zu machen (rechts). Da ist er übrigens im Laufschritt mit wenigen Schritten in weniger als 15 Sekunden rauf... Pf, was der kann... :-D
Das Erlebnis erinnert mich ein bisschen an die Philippinen :) Echt voll schöne Fotos und voll die schöne Aussicht! Ich glaube, ich muss da auch irgendwann hin... :)
AntwortenLöschenEine wirklich schöne Wanderung mit genialem Blick!
AntwortenLöschenHab das Lux gleich erkannt *g*.
Schön, dass du endlich in angenehmen Luftverhältnissen gewesen bist :-)
Im Laufschritt kann man doch den Weg gar nicht auskosten, tztztz ;-)
sarah, danke für diesen umfangreichen bericht und die tollen fotos!!!! jetzt hast du auch den "heiligen" berg geschafft!!! ich bin wenigstens mit vollem RESPEKT davor gestanden!!!!
AntwortenLöschenbusserl und drück vom pfingstwochenende - ulli