Mauritius

Mauritius

Sonntag, 31. Januar 2016

So schlimm ist es gar nicht :)

Gleich vorne weg: Die erste Nacht war nicht so lustig, aber mittlerweile geht es mir (fast schon sehr) gut, nur um alle zu beruhigen ;-)

Um an den letzten Eintrag anzuknüpfen, der Flug nach Mauritius war einfach nur der Hammer! Der Preis den Emirates verlangt ist zu 100% gerechtfertigt, die spielen alle Stücke. Hab diesmal auch das Essen probiert - besser als in manchem Lokal. Zur Vorspeise gab es geräucherte Putenbrust mit Salat, danach die Wahl zwischen Rind und Huhn und abschließend Apfelkuchen mit Birnenkompott. Hab das Huhn genommen, da war dieser lange Reis dabei, den es beim Inder gibt, gedünstete Karotten und Fisolen und eine würzige, indisch angehauchte, Sauce; dann gab es noch Cracker, Schokolade, Brotstangen, ein kleines Gebäck, Aufstrich, Butter... Ehrlich, das Essenstablett war ein Wahnsinn :-D Außerdem ist der Airbus ja schon für sich ein Erlebnis. Nichts gegen die Boing aber gegen den Airbus schaut die aus wie ein veraltetes Flugzeug aus den Neunzigern *ggg*

Beim Landen in Mauritius mussten wir dann längere Zeit warten, weil es einen medizinischen Notfall an Bord gab, hab mich aber einstweilen mit einem Flugbegleiter und anderen Passagieren unterhalten. Bevor man das Gepäck bekommt muss man noch zur Ausweiskontrolle, auch die Einheimischen werden immer kontrolliert und jeder muss eine Karte abgeben, wo alle Daten eingetragen werden und dann noch eine für das Gesundheitsamt, ob du eh keine Krankheiten hast. Erstens, wer kreuzt da schon JA an, um zu riskieren nicht einreisen zu dürfen, und zweitens, warum ist es wichtig, ob ich einen kratzigen Hals habe? Na ja, andere Länder andere Sitten ;-) Jedenfalls habe ich während der Kontrolle 1000 Tode ausgestanden, weil der nette Beamte anscheinend etwas inkompetent war, weil er wegen jedem Blödsinn seinen Kollegen fragen musste. Und ich glaube, die wussten alle nicht, was sie mit einer Studentin und einem provisorischem Visum anfangen sollten :-D Nach einer Ewigkeit, durfte ich aber weiter und hab auch super schnell mein Gepäck bekommen, da ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen, weil ich echt Angst hatte, dass es unterwegs wo verloren geht, mit dem Zwischenstopp.

Entertainment im Airbus




















Mich hat dann ein Angestellter vom Hotel abgeholt, der einzig und allein dafür da ist, die Mitarbeiter überall hin zu fahren. Auch deshalb, weil die nächstgelegene Bushaltestelle 6 km (juhuu...) vom Hotel entfernt ist. Das ist im Moment das Einzige, was mir noch ein bisschen Sorgen bereitet, weil ich keine Lust habe, sechs Monate in der Hotelanlage "eingesperrt" zu sein. Aber die andere Praktikantin, Wei-Ti (sie kommt aus Singapur), hat das schon herausen und wird mir ihre Tricks verraten; auch wenn ich da das Gerücht vom Autostoppen gehört habe, aber ich lass mich überraschen. Jedenfalls die Fahrt war, gelinde ausgedrückt, abenteuerlich. Zwar nicht so schlimm wie in Thailand, aber auch hier sind Verkehrsregeln eher eine Richtlinie (außer die Polizei kommt, dann hält sich jeder daran), Mittelstreifen werden chronisch ignoriert, ausgewichen wird so, wie Platz ist, Hupen gehört zum guten Ton - entweder wegen der Hunde auf der Straße, oder weil man einen Freund sieht, oder weil man sich ärgert, oder, oder, oder. Die Straßen selbst sind auch ein bisschen anders als in Österreich und der Linksverkehr trug auch nicht unbedingt zu meinem Wohlbefinden bei :-D Trotzdem bin ich nach cirka einer Stunde im Hotel angekommen, wo ich erfahren habe, dass ich die erste Nacht als Gast in einem Zimmer verbringen werde, mit Essen und allem drum und dran. Wusste ich nicht, dementsprechend überrascht war ich. Mir wäre nämlich nie eingefallen, in einem Hotel zu übernachten, wo ich nur ein paar Tage später selbst arbeite. Aber überhaupt ist die Trennung zwischen Gast und Angestelltem nicht so strikt, wie ich das aus Österreich gewohnt bin. Laut Anne-Christine, die Deutsche ich ersetzte und die heute abgereist ist, darf ich auch mit Gästen essen und mit ihnen Ausflüge unternehmen, wenn sie mir das anbieten. So was, das geht total meine Gewohnheiten, total komisch.


Das Zimmer selbst, war dann natürlich ein Traum, Bilder seht ihr unten, obwohl ich schon ein paar Kritikpunkte gesehen habe, und das Hotel in Österreich eher nur eine 4 Sterne (Superiour) Bewertung bekommen hätte. Hab dann kurz geduscht und bin zum Abendessen gegangen, obwohl ich keinen Hunger hatte, aber ich die wollte ja keinen vor den Kopf stoßen. Hunger hatte ich keinen, denn zu diesem Zeitpunkt ging es mir eigentlich überhaupt nicht gut, es war alles ziemlich viel auf einmal. Die lange Reise ganz alleine, alles neu und anders, zu wissen, dass ich jetzt eine verdammt lange Zeit von zu Hause weg bin und so weiter. Einen Salat hab ich dann noch runterbekommen, aber es war echt schade um das gute BBQ-Buffet. Habe dann lange mit Mama und Thomas geskypt, die Verbindung war leider bescheiden, zum Glück ist hier in dem Haus das WLAN um einiges besser. Bei nächster Gelegenheit besorge ich mir auch eine SIM-Karte damit ich wirklich immer erreichbar bin.

Heute früh bin ich dann frühstücken gegangen, das war super lecker, aber bei diesen heißen Temperaturen hab ich meistens nicht viel Appetit. Um 11 Uhr hab ich dann ausgecheckt und Wei-Ti hat mir zu unserer "Villa" geführt. Sie hatte gerade Dienst, deshalb ist sie gleich wieder gegangen, aber Daria (eine andere Praktikantin; aus Russland) und Anne-Christine waren hier. Die hatte zu diesem Zeitpunkt noch alle ihre Sachen in meinem (also da noch ihrem :-D) Zimmer und ganz ehrlich, überhaupt habe ich mir in dem Augenblick gedacht, wie ich hier sechs Monate überstehen soll. Sie hat dann gemütlich ihre Sachen ausgeräumt und dann mit mir eine Führung durch die Anlage gemacht, das war sehr nett, weil sie mir gleich viele Leute vorgestellt hat. Es war irgendwie (positiv) komisch, wie sehr sich alle freuen, dass ich da bin, und mich willkommen heißen und total offen auf einen zugehen. Sogar an der Bar haben wir ein Frappée getrunken, und zwar gratis *ggg* Anschließend ist sie an den Strand gegangen und ich hab mich erstmal durch das Haus geputzt. Danach hab ich mich gleich viel besser, wohler und mehr gefühlt, als hätte ich ein zu Hause. Anscheinend baue ich beim Putzen eine positive Bindung zu Zimmern auf :-D Jetzt sieht es nämlich, zumindest in mein Augen, viel freundlicher und einladender aus und ist einfach besser für mein Seelenheil. Das Bad ist zwar immer noch winzig und hat keine Steckdose, aber trotzdem ist es jetzt eben mein Bad. Oder jedenfalls zu einem Drittel, weil ich es mir mit Daria und Wei-Ti teile. Die Küche und das Wohnzimmer benutzt außerdem noch eine Italienerin mit, die wohnt im ersten Stock und hat ein eigenes Badezimmer. Im Moment hängt an einer Wand in der Küche noch eine Gecko-Leiche weil es hier überall Giftfallen gibt, deshalb gibt es noch keine Fotos, aber davon, aber die werden selbstverständlich nachgereicht :-) Außerdem ist mir gerade eingefallen, dass es hier schon finster ist und die Beleuchtung eher romantisch ist (sprich man erkennt nicht viel auf Fotos^^), deshalb gibt es jetzt mal nur mein Zimmer zu sehen und den Rest stelle ich morgen untertags dazu.

Da bin ich drauf gestiegen o.O

 



Mein neues Haustier, frisst hoffentlich brav alle Insenkten und Spinnen 


Mit Wei-Ti habe ich dann eigentlich den ganzen Nachmittag und Abend verbracht. Sie ist ein echter Schatz und wohl der größte Grund, dass es mir schon viel besser als gestern geht. Sie ist total offen und freundlich und wir waren gleich auf einer Wellenlänge, hat mir auch beim Auspacken geholfen und alles noch ein bisschen besser erklärt/gezeigt als Anne-Christine, die ist einfach (auch als Mensch) etwas oberflächlicher, allerdings habe ich sie ja nicht gut kennengelernt, also will ich kein Unrecht tun ;-) Mit Wei-ti hab ich mir dann auch meine ersten Sonnenuntergang auf der Insel angeschaut, allerdings war es leider ein bisschen bewölkt. Irgendwie bringt er dich aber trotzdem runter, wenn man dort sitzt, dem Himmel beim Schlafen gehen zu schaut und das Meer rauschen hört. Wenn ich nicht arbeite wird das sicher zu einem fixen Ritual. Danach sind wir dann in die Mitarbeiter-Kantine gegangen, wo es Frühstück, Mittag- und Abenessen gibt. Essen war lecker, nichts außergewöhnliches und weniger Auswahl als im Aqua Dome, aber meine Güte, davon wird die Welt auch nicht untergehen. Nur ich verhungere vielleicht, heikel wie ich bin^^ Natürlich nur Spaß ;-)  Leider reist Wei-Ti in drei Wochen schon wieder ab, aber bis dahin wollen wir noch ein paar Sachen zusammen unternehmen.



Ich denke das waren die ersten 48 Stunden in Kurzform, sonst sprenge ich vielleicht den Blog :-D Über die anderen Mädels kann ich natürlich mehr erzählen, aber so öffentlich will ich dann doch keinen ausrichten, wen den also interessiert, schickt mir einfach eine Nachricht ;-) Ich hab euch alle sehr lieb und freue mich schon, wen ich wieder nach Hause komme. Trotzdem könnte es hier viiiiieeeel schlimmer sein, und im Moment denke ich nicht, dass ich extrem unglücklich sein werde :)

Freitag, 29. Januar 2016

Ready to take off

Der Titel stimmt zwar nicht mehr ganz, weil ich diesen Eintrag als junger Mensch stilecht beim McDonalds in Dubai am Flughafen schreibe, aber ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich die letzten Tage schlampig mit einem Update war.

Jedenfalls wurde die schier unmögliche Masse an Gepäck irgendwie in zwei Koffer verfrachtet und hatte schlussendlich exakt 30,2 kg; zum Glück hat die Dame beim Check-in netterweise darüber hingweg gesehen. Ich freue mich ja wirklich auf die kommenden 6 Monate, aber zu wissen, dass ich jetzt sooooo lange nicht zu Hause sein werde und irgendwo mitten im indischen Ozean bin, ist schon ein doofes Gefühl. Dem entsprechend war der Abschied das auch von ein paar Tränen gespickt, aber das gehört ja dazu. Das Boarding ging dann ziemlich reibungslos über die Bühne, vor allem weil die Stewardessen jeden aus der Schlange genommen haben, die sich zu früh anstellen wollten. Der Flug selbst begann gleich einmal mit Turbulenzen, die aber nie so schlimm waren, dass einem schlecht werden hätte müssen. Generell kann ich sagen, dass es ein sehr ruhiger und angenehmer Flug war, obwohl ich das Gefühl hatte, die Zeit verginge überhaupt nicht. Außerdem hat es sich für mich bewahrheitet, dass Emirates eine qualitativ hochwertige Airline ist: relativ viel Beinfreiheit, eine super weiche Decke (die ich nicht gebraucht habe, weil es echt warm war im Flieger) und das Essen... Ausgesehen hat es extrem lecker, sogar mit richtigem Besteck o.O Hab allerdings nichts gegessen, denn mir ist nach wie vor schleierhaft, wie man um Mitternacht ein 3-Gänge-Menü (jaaaa, 3!!!) in seinen Magen bekommt, deshalb habe ich mich mit Wasser begnügt. Getränke bekommt man übrigens während des ganzen Fluges über. Die Flugbegleiter gehen mit Tabletts durch und wer möchte nimmt sich etwas. Sogar das Klo war toll und sauber, mit Seife, Spiegel und allem drum und dran. Uuuuuuund, die Flugzeugdecke hat einen Sternenhimmel, wenn die Lichter abgedreht sind. Ich war gleich ganz begeistert und hab ich wie ein Kind gefühlt <3

Vom Flug bis zur Ankunft beim nächsten Gate habe ich übrigens ettwas gelernt!
1. Ein Flugzeug kann auch schneller sein, als ursprünglich angegeben (5 Stunden statt 5:40)
2. Nur weil das Flugzeug am Rollfeld steht, was überraschend schnell ging, heißt das nicht, dass man schon da ist.
Ich bin in diesem Bus sage und schreibe 20 Minuten gestanden und habe dabei das gesamte Flughafengelände gefühlte dreimal überquert. Was wir für Schlaufen und Schlingen gefahren sind... Unglaublich. Vielleicht fand der Fahrer das aber auch einfach lustiger, als einfach geradeaus zu fahren ;-)
3. Die Auslegung von gefährlichen Gegenständen ist ziemlich subjektiv. Zum Beispiel durfte ich in Dubai problemlos eine halb-Liter-Flasche mit durch den Security Check mitnehmen. Außedem ist eine Nagelfeile in der Geldbörse nur noch halb so gefährlich, wenn der Besitzer ganz lieb und unschulidg aussieht (was ich selbstverständlich tue...! :-D)
4. In Dubai ist alles ein bisschen größer.
5. Züge gibt es nicht nur in der Stadt sondern auch am Flughafen.
So bin ich nämlich zum richtigen neuen Terminal gekommen! Ich war ganz baff; dieser Zug ist viiiiiieeeel schöner als alle S-Bahnen in Wien zusammen. Sauber, hochmodern und extrem schnell. So, und außerdem stehen überall Menschen herum, die nur dazu da sind, dir zu helfen; und zwar pro-aktiv. Sehen einen verloren scheinenden Menschen, gehen hin und fragen, ob sie helfen können. In Wien würde das eher den wenigsten einfallen^^

Und wieder, bis ich bei meinem Gate war, bin ich wieder ein paar Kilometer (vielleicht übertreibe ich hier) gelaufen. Wenn man übernächtigt aus dem Flieger steigt, stellen diese ganze Lichter eine enorme Reizüberflutung dar.  Ach ja, in Summe habe ich etwa eine Stunde geschlafen, also freue ich mich jetzt schon auf ein richtiges Bett, auch wenn das noch mindestens 10 Stunden dauert.

Übrings wurde ich gerade für eine Schwedin gehalten... Angeblich klingt mein englischer Akzent nämlich schwedisch :-D

Dazwischen habe ich am Klo noch Zähne geputzt, was eine ganz neue Erfahrung war, und konnte dabei beobachten wie sich eine Frau mit Hijab und/oder Burka (da kenn ich mich nicht so genau aus, jedenfalls war sie voll verschleiert) in ein junges Mädel verwandelt hat, das locker auf der IMC als Studentin durchgeht. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in ein westliches Land fliegt und deshalb vorher die Verschleierung abgenommen hat. Hab mir allerdings nicht fragen getraut (wie immer), obwohl sie total freundlich und weltoffen ausgesehen hat.

Fotos gibt es noch nicht so viele, ich werde das hoffentlich beim Rückflug erledigen ;-)

Delegation "Gallei" beim Abschied



Sternenhimmel in der Boeing 777


Übrigens wollte ich mich noch mal bei allen bedanken, die mich heute zum Flughafen gebracht haben. Ich hab euch alle lieb und freue ich jetzt schon, wenn wir uns wiedersehehn!